OK, fällt jetzt schon größenmäßig nicht mehr unter die Rubrik Tapedeck...

 

Die Tandberg kam schon einige Zeit nicht mehr regelmäßig zum Einsatz. Der Grund war der typische Defekt am Ein/Aus-Schalter... Rastnasen brechen ab und dann kann man Glück haben und der Schalter verklemmt sich in der Ein-Position... da läßt sich die Maschine wenigstens noch per Steckerleiste schalten. Dauerhaft natürlich kein Zustand.

Da nutzt man doch am besten das momentan mäßige Wetter und schaut sich das mal an.

 

Noch besser... man verbindet das nötige Öffnen des Gerätes gleich mit einer kleinen Überholung. Da waren doch auch kleine unschöne Stellen am Holzgehäuse, also abschleifen, spachteln und neu lackieren,

In der Zwischenzeit mal den Schalter anschauen. Ersatz 1:1 gibt es nicht mehr, der Tandberg-Service hat da eine Lösung ausgetüftelt... keine Ahnung wie das genau ausschaut aber es gibt also eine Lösung. Mal schauen ob ich da auch was finde. Ich hab den Schalter vermessen und mir angeschaut wie die Verschaltung auf der Platine ausschaut. Um die Optik genau so belassen zu können müssen ein paar Eckdaten des Schalters beibehalten werden. Also werde ich die nächsten Abende nutzen um mal die schönen bebilderten Kataloge von Bürklin und Co. durchzuschauen.

 

Wohl bedingt durch die lange, arbeitslose Standzeit hatte der kleine Spindelmotor, der unter anderem den Hebelarm der Andruckrolle hochfährt, doch schwer zu tun. Verharzte Schmiermittel ist bei älteren Geräten die nicht regelmäßig betrieben werden keine Seltenheit. Also Sicherungen des Hebelarms gelöst, abgebaut, gereinigt und neu abgeschmiert wieder zusammengesetzt. Ebenso der Schneckenantrieb des Spindelmotors. Sehr schön... geht wieder deutlich leichter... der Motor wird es mir hoffentlich mit einer langen Lebensdauer danken.

 

Dann war mir noch aufgefallen, dass das gute Stück beim Abstoppen aus dem Rückspulbetrieb immer öfter Bandschlaufen wirft. Keine schöne Erscheinung, gerade wenn man sein Bandmaterial sehr mag!

Das Service-Manual ist beim Thema Bremsen und deren Funktionsweise und Einstellung extrem übersichtlich... ne halbe Seite und das meiste davon ist von einer Zeichnung belegt. OK... den Nutzer also auf keinen Fall mit zuviel Information verwirren. Ist ja auch nicht SO schwer, da kann man von selbst drauf kommen.

Nach ein wenig systemathischem Probieren konnte der linke Bandzughebel als Übeltäter ausgemacht werden. War nicht ausreichend leichtgängig und hakelte an zwei Stellen. das war durch reinigen und neu schmieren problemlos zu beheben. Zusätzlich habe ich die Federvorspannung im Rahmen einer "Testreihe" verändert.

Nun funktioniert das alles wieder sehr schön und die "Technik" kann wieder ins neu lackierte Holzhaus einziehen.

Im Übrigen... bei Veränderungen die ich vornehme um einen Zustand durch "Annäherung" zu optimieren wird natürlich immer der Urzustand dokumentiert und es wird niemals an mehreren Schrauben gleichzeitig gedreht ohne die Auswirkung zu kontrollieren... man weiß ja nie ;-).

 

 

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