Für dieses Gerät habe ich einmal genau 1000DM gezahlt. Man muss fairerweise erwähnen, dass es einen 10er-Pack Maxell Cassetten dazu gab, Es gibt Sachen an die erinnert man sich ein Leben lang... eben auch an so "banale" Ereignisse wie den Kauf eines Tapedecks.

Natürlich war damals das automatische Einmessen und die digitale Anzeige schon ein überzeugendes Argument für den Kauf... war schon spannend und eine schöne Zeit mit diesem Gerät!

Irgendwann traten die ersten Probleme beim Spulen auf, später dann auch beim Abspielen nicht mehr zuverlässig. Die Angaben,, die mir zu den Kosten einer Reparatur gemacht wurden, waren niederschmetternd. Ich deute dies heute, nach meinen eigenen Erfahrungen mit der Sanierung, einfach so, dass man eigentlich gar nicht ranwollte.

 

Nun stand das Gerät viele Jahre, gut eingelagert, herum. Ich konnte mich einfach nicht trennen obwohl die Cassetten-Zeit nun wirklich vorbei war. Lediglich in Kinderzimmern war das Medium noch anzutreffen... aber auch da zunehmend seltener.

Vielleicht habe ich geahnt, dass ich meine Hinwendung zu Cassetten irgendwann wiederentdecken würde... nun wurde das schöne Teil wieder ausgegraben und zusätzlich lief mir noch ein solider Ersatzteilspender für einen eher symbolischen Betrag über den Weg... ein Zeichen... ganz sicher!

Zerlegen war ja noch nie das wirkliche Problem.... wenn man es hinterher wieder zusammenbauen möchte sollte man sich aber doch einigermaßen strukturiert an die Sache heranmachen. Umso mehr wenn es sich um ein solches Projekt handelt- ich habe also zuerst das Spender-Gerät bearbeitet.

Die Riemen hatten ernsthafte Auflösungserscheinungen, ebenso werden Idler-Gummi und Andruckrollen gewechelt... natürlich die üblichen Einstellarbeiten... was sonst noch kommt wird man sehen!

Erste Hürde: Akai hat in diesem Gerät die Wire-Wrap-Technik gerne eingesetzt... um das Laufwerk ausbauen zu können müssen also viele Kabelverbindungen brutal gekappt werden, Stecker sind ja keine dran.

Ich habe mich dazu entschlossen Steckverbindungen aus dem Computerbereich zu nutzen, dann ist zumindest beim nächsten Mal der Ausbau des Laufwerks einfacher. So der Plan !!!

 

Laufwerk zerlegt... Riemen gewechselt. Ich habe mit den Riemen von Thakker bisher in mehreren Fällen wirklich gute Erfahrungen gemacht. Diese waren passgenau, preiswert, Lieferung extrem schnell... was will man mehr.

Die Andruckrollen findet man von mehreren Anbietern als Set, sind nämlich beide unterschiedlich groß. Auch hier konnte ich in der Bucht einen Anbieter finden der zu wirklich fairem Preis immer mal wieder Andruckrollen in mehreren typischen Größen anbietet. Also mal diverse Größen geordert. Die rechte Rolle ist unproblematisch... ein identisches Maß ist erhältlich.

Bei der linken Rolle weichen die angebotenen Maße um jeweils 2/10tel nach oben und unten ab. Ich habe mich letztlich für den größeren Durchmesser entschieden und, soviel kann ich vorwegnehmen, nach dem Zusammenbau keinerlei Probleme diesbezüglich feststellen können.

Die Methode mit dem 25-poligen Sub-D-Stecker funktioniert super. Für kommende Servicearbeiten ist das Tapedeck gerüstet... das Herausnehmen des Laufwerks ist nun eine Sache von Minuten.

 

Nach dem Zusammenbau ergab sich folgendes Problem: der Capstanmotor lief deutlich zu schnell. Nach einigem Messen, Überlegen und nochmal messen konnte die Ursache eingegrenzt werden. Das IC der Motorsteuerung sollte ausgewechselt werden. Glücklicherweise noch gut erhältlich und so war zwei Tage später alles klar. IC in die mittlerweile statt des alten IC eingelötete Fassung eingesetzt und das Gerät tat sofort was es soll.