Nicht nur Vinyl... Teil 2

In Verbindung mit meiner neu erwachten Hinwendung zur CompactCassette habe ich mich mit Geräten versorgt die beim Thema Cassette ganz sicher (neben anderen) nicht fehlen dürfen.

 

Zunächst wurde in nächster Umgebung ein Nakamichi 582 angeboten... der aufgerufene Preis war dem guten Zustand mehr als angemessen und so wurde gekauft.

Ich wußte aus einem längeren Telefongespräch mit einem anerkannten Nakamichi-Spezialisten und der mittlerweile unerlässlichen Internet-Recherche um die Schwachstellen und die Arbeit die hier noch auf mich zukommen würden.

Sicher... das Gerät war momentan betriebsbereit. Um für die Zukunft keine Ausfälle befürchten zu müssen raten Kenner der Materie zu einigen vorbeugenden Maßnahmen.

Da wäre zum Einen der Austausch einiger Kondensatoren. Hat in diesem Falle nichts mit "Tuning" zu tun. Nakamichi hat zur damaligen Zeit auf einen durchaus guten und verläßlichen Kondensatortyp gesetzt... leider waren einige Baureihen in einer bestimmten Zeit wohl mit Fehlern behaftet und fallen so, gerade nach langen Standzeiten, gerne mal aus. Um zu vermeiden dass hier auch andere Bauteile geschädigt werden empfiehlt sich also ein Austausch.

Mein Verkäufer war nicht nur ein sympathischer, sondern auch ein sorgfältiger Mensch. Die Riemen und das Idler-Wheel wurden schon einmal durch Originalteile vom Fachmann ersetzt. Die heute erhältlichen Riemen unterscheiden sich qualitativ wohl extrem voneinander.  

Nach Meinung vieler die hier schon Erfahrungen gemacht haben und beispielsweise nach einem Riemenwechsel auch die technischen Möglichkeiten und Kenntnisse hatten den Gleichlauf zu messen kann man guten Gewissens nur die Riemen von Fred Marrs nutzen.

Da bei meinem Kauf sogar die ausgebauten Originalriemen noch beilagen konnte ich ein wenig experimentieren und habe mittels Pflegemittel für Druckerwalzen die Riemen (die wohl eher vorsorglich und nicht wegen akuter Probleme gewechselt wurden) in einen gut nutzbaren Zustand versetzt. Wie lange dieser anhält interessiert mich selbst und ich werde dies beobachten.

Zwar sind die Nakamichi-Tapes die ich bisher öffnen konnte sehr servicefreundlich aufgebaut, trotzdem ist ein kompletter Riemenwechsel keine ganz banale Sache... sowas macht man einmal richtig und dann lange nicht mehr.

Die "klassischen" Nakamichi-Laufwerke sollten auf jeden Fall zerlegt, gereinigt und wieder fachgerecht "abgeschmiert" werden. Verharzte Laufwerke sind der Grund für viele typische Fehler die sich in Verkaufsanzeigen oft als "alles geht, spielt aber nicht ab" oder ähnlich lesen.

Die recht aufwendige Laufwerkssteuerung die den Tonkopf-Block nicht ruckartig per Hubmagnet sondern schonend mittels Zahnradantrieb hochfährt ist für verharzte und schwergängige Bauteile anfällig.

Dies läßt sich allerdings dann alles in einem Abwasch mit Riemenwechsel erledigen.

Die "Erfolge" bei den Wartungsarbeiten rund um das 582 führten dann recht schnell zu einer weiteren Neuanschaffung. Ein Tapedeck aus der Nakamichi-Einsteigerklasse... das 480. 

Empfehlungen hatten dazu geführt, dass ich unbedingt ausprobieren wollte ob die Behauptungen in punkto Klangqualität bei diesem 2-Kopf-Gerät wirklich zutreffen.

Mit etwas Geduld war dann mit kleinem Anfahrtsweg ein solches Gerät in der von mir bevorzugten Farbe schwarz zu finden. Einwandfreie Front, keine Kratzer, keine schon eingeschränkte Laufwerksfunktion ... ein Preis bei dem der einzige Fehler darin bestanden hätte nicht zu kaufen.

Es ist angeraten bei diesen Geräten, aus den oben schon angesprochenen Gründen, die Aufnahme-Funktion garnicht erst zu testen... nur zu gerne kostet dieser Versuch einige Transistoren das Leben. Also warten bis nach der Revision... hat ein bisschen was von Überraschungsei.

 

Die ausgeschlachteten bzw. ersetzten Übeltäter...

und die Geräte mit bereits ersetzten Kondensatoren...

Die Kondensatoren sind, bis auf einige Styroflex-Typen, komplett aus dem Programm des Herstellers Wima. Wie man sehen kann habe ich deutlich größere Mengen als benötigt eingekauft um die, mit 2,5% Toleranz sowieso schon recht genau getroffenen Werte, noch einmal kanalgleich selektieren zu können und immer das "perfekte Paar" auszuwählen.

 

Weiterhin habe ich die Kondensatoren in beiden Geräten auf der Lötseite der Platine bestückt. Sie sind manchmal geringfügig größer als die Originale... hätten zwar noch gepasst... aber warum sollte man sich diese Fummelei antun wenn es auf die bequeme Art auch geht.

Einige Elkos aus dem Netzteil-Bereich habe ich vorsorglich ersetzt da diese am Boden schon etwas aufgebläht waren... allerdings noch den korrekten geforderten Wert aufwiesen.

 

Mit Spannung ging es an die ersten Aufnahmen mit dem 480. Ich war wirklich positiv überrascht... für sehr wenig Geld und etwas Arbeit gibt es den echten "Nakamichi-Sound". Für den der auf Hinterband-Kontrolle verzichten kann, der keinen Schnick-Schnack braucht und von der Optik einen absoluten Klassiker möchte... der wird hier super bedient.

Eigentlich hatte ich einige mittlerweile angeschaffte Hilfsmittel zur pingeligen Einstellung von Bandlauf, Gleichlauf etc. bereit gelegt... die sind, bis die langen Winterabende kommen, wieder weggeräumt.

Never change a running system....

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Kommentare: 2
  • #1

    Peter (Sonntag, 02 Oktober 2016 12:31)

    da erinnere ich mich an den Nakamichi Dragon, ein unerfüllter Traum aus meiner Jugend. Auch gebraucht heute noch sehr teuer.
    Ich hab mich wieder komplett der Schallplatte zugewandt.

  • #2

    Peter (Mittwoch, 12 Februar 2020 12:13)

    Hi.

    Do you really believe that the belts you bought form Fred were made in Japan as he wrote on his site?

    Why I am asking - because I googled and found also other guys who mentioned the same, like https://beltsturntable.com/

    P.S. Who are belts from Mars nowdays? Are they still good?

    Regards

    Peter